Stadtplanung: alltagstauglich & zielgruppenorientiert • Factum
Factum steht für zielgruppen- und anwenderInnen-orientierte Motiv- und Bedürfnisforschung. Der Schwerpunkt liegt auf Mobilität und sozialer Innovation.
Öffentlicher Verkehr, Verhaltensänderung, Vigilanz, Radfahren, Gehen, Verkehrssicherheit, IKT, Digitalisierung, Automatisierung, Autonomes Fahren, Mobilitätsbedürfnisse, Barrierefreiheit, Assistenzsysteme, Lebensqualität, Raumqualität, Haltestelle, Kampagne, Kinder, Jugendliche, SeniorInnen, Demenz, Multimodales Mobilitätsverhalten, Qualitative und quantitative Forschungsmethoden, Interviews, Fokusgruppen, Beobachtungen, Statistische Analysen, Literaturstudien
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Stadtplanung: alltagstauglich & zielgruppenorientiert

In der Vergangenheit wurde Stadtplanung vorwiegend an die Bedürfnisse der berufstätigen Autofahrer:innen ohne Betreuungspflichten angepasst. Dies führte zu räumlichen Trennung von Wohn- und  Arbeitsstätten, sowie Einkaufsmöglichkeiten und Sport- und Freizeitaktivitäten.

Wien bemüht sich seit den 1990er um eine alltags- und zielgruppenorientierte Stadtplanung. Es ist eine Planung, die die Bedürfnisse und Lebensrealitäten der Bevölkerungsgruppen abdecken soll. Dies soll ‚erleichtete‘ Bedingungen für den Alltag schaffen, möglichst für alle.

Bürgerbeteiligungen ein wichtiges Planungsinstrument

Für diese ’sozial-nachhaltige Plannung‘ ist Bürgerbeteiligung essenziell. Als Expert:innen erweisen sich Leute vor Ort, zB aus dem Bezirk. Sie wissen, was wo fehlt, was man braucht, und was nicht. Weitere Instrumente der Beteiligung sind Begehungen und Befragungen. Wie bei Beteiligungsprozessen so auch in Jurys bei Bauträgerwettbewerben muss man bei der Zusammensetzung mehr auf Gendergerechtigkeit, aber auch auf interkulturelle Kompetenzen schauen. Das würde die Qualität der Projekte heben. Durch Kombinieren verschiedenen Methoden kommt ein detailliertes, umfassendes Bild zustande.

Sichtbarkeit von Frauen ist hier weiterhin ein großes Thema. Wenn es um Pflege – Care-Arbeit – geht, sind es mehrheitlich Frauen, die  unbezahlte Arbeit verrichten. Bei der Planung wurde es lange nicht bedacht. Freizeit und Erwerbsarbeit wurden eingeplant, aber nicht die Bedürfnisse derer, die Care-Arbeit erledigen.  Der Wunsch ist zB, dass Arbeitsplatz, Wohnort, Betreuungspflichten und sonstige Erledigungen möglichst nah beieinander liegen und gut verbunden sind. Ganz im Sinne der „Stadt der kurzen Wege“.

Das vier Säulen Prinzip

Neue Projekte  überprüft eine Jury im Vorfeld mithilfe einer Kriterienliste auf ihre Alltagsqualitäten. Dies erfolgt auf Basis des Vier-Säulen-Modells: soziale Nachhaltigkeit, Planungsqualität, Ökologie und Kosten. Viele der Entwürfe scheitern trotzdem an der Finanzierung.

Begrünung statt Parkplätze

Straßenraum und Begrünung der Stadt sind nach wie vor große Herausforderungen der Zukunft. Eine Stadt, die befreit ist von parkenden Autos, und bepflanzt wird, soll die Zukunft sein.  Autos sind Hitzeelemente Tropennächten. Nicht jeder braucht ein Auto in einer Großstadt, Sharing ist angesagt!

Eine Stadt für Frauen = eine Stadt für alle

Frauengerechte Stadplanung nach den Richtlinien des Gender Mainstreaming ist Stadtplanung für alle. Sie kommt allen zugute, wenn sie gut gemacht ist. Von diesen planerischen Aufbesserungen profitieren alle, Alleinerziehende,  mehr-köpfige Familien kommt es zugute, Kindern, älteren Menschen und jenen, die in irgendeiner Form eingeschränkt sind in ihrer Mobilität .