Nachhaltig mobil mit der Familie • Factum
Factum steht für zielgruppen- und anwenderInnen-orientierte Motiv- und Bedürfnisforschung. Der Schwerpunkt liegt auf Mobilität und sozialer Innovation.
Öffentlicher Verkehr, Verhaltensänderung, Vigilanz, Radfahren, Gehen, Verkehrssicherheit, IKT, Digitalisierung, Automatisierung, Autonomes Fahren, Mobilitätsbedürfnisse, Barrierefreiheit, Assistenzsysteme, Lebensqualität, Raumqualität, Haltestelle, Kampagne, Kinder, Jugendliche, SeniorInnen, Demenz, Multimodales Mobilitätsverhalten, Qualitative und quantitative Forschungsmethoden, Interviews, Fokusgruppen, Beobachtungen, Statistische Analysen, Literaturstudien
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Nachhaltig mobil mit der Familie

Im Juni 2020 präsentierte FACTUM zusammen mit der BOKU in Spillern und Langenzersdorf die Ergebnisse des Forschungsprojekts ANFANG – Entwicklung eines Konzepts zur Förderung nachhaltiger Mobilität im ländlichen Raum bei Familiengründung. An der Abschlussveranstaltung nahmen VertreterInnen der Gemeinden, MitarbeiterInnen der Leader Region Weinviertel und interessierte Jungfamilien teil.

Hohes Potential kurze Wege mit dem Auto zurückzulegen

Mehr als drei Viertel aller Begleitwege im ländlichen Raum legen Familien mit kleinen Kindern mit dem Auto zurück. 50% dieser Wege sind kürzer als 2,5 km. Dass heißt das Potential Autofahrten durch Gehen oder Radfahren zu ersetzen, ist hoch. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die Bereitschaft kurze Wege aktiv zurückzulegen hoch ist. Die Rahmenbedingungen sind jedoch nicht immer gegeben. Was Familien derzeit daran hindert, sind unter anderem verkehrsreiche Straßen. Der Lärm, die Abgase und die Angst vor dem schnellen Autoverkehr verleiden das zu Fuß gehen, aber auch das Radfahren. Interviews mit Jungfamilien haben gezeigt, dass das Fahrrad ein beliebtes Fortbewegungsmittel ist, im Alltag die Familien es aber wenig nutzen aus Angst vor dem motorisierten Verkehr. Wege mit Kindern legen Eltern daher oft aus Sicherheitsbedenken mit dem Auto zurück. Dies führt wiederum zu mehr Autoverkehr in der Gemeinde.

Gehen und Radfahren haben viele Vorteile

Auch wenn zu Fuß gehen und Rad fahren mit Kindern mitunter mit zeitlichem Aufwand verbunden sind, die Vorteile sind nicht zu übersehen: Es ist gesund, macht Spaß und lüftet den Kopf. Das Klima schont man dabei ganz nebenbei. Zusätzlich ist es für die Dorfgemeinschaft ein Gewinn, wenn man sich auf der Straße begegnet und kurz Plaudern kann. Auch das sind Ergebnisse aus den Interviews. Der Kontakt zu anderen Familien und DorfbewohnerInnen wird als wichtig erachtet, kommt aber oft zu kurz.

Von einer geh- und fahrradfreundlichen Infrastruktur profitiert die ganze Gemeinde

Damit die Wünsche der Familien umgesetzt werden können, braucht es Rückhalt von Seiten der Bevölkerung, dass eine verbesserte Infrastruktur fürs Gehen und Radfahren begrüßt wird. Profitieren wird die gesamte Bevölkerung: die Kinder, die sich frei und sicher bewegen können, die Erwachsenen, die sich keine Sorgen um die Kinder machen müssen und auch alte Menschen, die zu jenen zählen, die besonders viel und gern zu Fuß gehen.