Erfahrungen aus dem Projekt „Klima Logisch • Factum
Factum steht für zielgruppen- und anwenderInnen-orientierte Motiv- und Bedürfnisforschung. Der Schwerpunkt liegt auf Mobilität und sozialer Innovation.
Öffentlicher Verkehr, Verhaltensänderung, Vigilanz, Radfahren, Gehen, Verkehrssicherheit, IKT, Digitalisierung, Automatisierung, Autonomes Fahren, Mobilitätsbedürfnisse, Barrierefreiheit, Assistenzsysteme, Lebensqualität, Raumqualität, Haltestelle, Kampagne, Kinder, Jugendliche, SeniorInnen, Demenz, Multimodales Mobilitätsverhalten, Qualitative und quantitative Forschungsmethoden, Interviews, Fokusgruppen, Beobachtungen, Statistische Analysen, Literaturstudien
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Erfahrungen aus dem Projekt „Klima Logisch

Wer hat sie noch nicht bemerkt: die übervollen Altpapiercontainer, aus denen die Cartonnagen der zugestellten Pakete herausquellen. Die Coronapandemie hat den Online-Handel in die Höhe schnellen lassen und die Paketzulieferer an ihre Grenzen gebracht. Die Folgen sind vermehrter Lkw-Verkehr und eine Zunahme des CO2-Ausstoßes. Vor allem ein drastischer Anstieg des Letzte-Meile-Services ist zu bemerken. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens McKinsey steigen die CO2-Emissionen durch den  Lieferverkeh bis 2030 um 25 Millionen Tonnen an. Die letzte Meile nachhaltig zu gestalten, ist daher entscheidend. Diesen Ansatz verfolgt auch die Stadt Lienz. Die TU Wien und die private Mobilitätsforschungsinstitution FACTUM erarbeiteten zusammen mit der Stadt Lienz in dem von der FFG und dem BMK geförderten Projekt „Klima Logisch“ ein Konzept für eine umweltfreundliche, sozialverträgliche, ökonomisch effiziente und nachhaltige Citylogistik.

Unterschiedliche Perspektiven einholen

In die Entwicklung des Konzepts band das Forscherteam die unterschiedlichsten Stakeholder ein – BürgerInnen der Stadt Lienz, den lokalen Handel, lokale Transportunternehmen, sozioökonomische Betriebe, Mobilitätsdienstleister sowie einen Vertreter der Wirtschaftskammer.

Bei den zentralen Eckpfeilern für eine nachhaltige Zustellung von Paketen auf der letzten Meile waren sich die Stakeholder einig: ein zentrumsnaher Standort für einen Microhub mit Bahnanschluss, der Einsatz von E-Transporträdern und E-Fahrzeugen, Kooperationen der KEP-Dienstleister auf der letzten Meile (White Labeling als Schlagwort) oder die Möglichkeit für die BürgerInnen Pakete rund um die Uhr selbst abzuholen.

Der Staat sollte Vorreiter sein

Die Ergebnisse des KlimaLogisch Projekts wurden auch schon in anderen Studien bestätigt. Die Notwendigkeit einer klimafreundlichen Zustellung liegt auf der Hand. Die Entwicklungen gehen jedoch immer noch in eine andere Richtung. Aufgrund des rasant wachsenden Anteils an Paketdiensten errichtet die POST AG derzeit riesige Verteilerzentren auf der grünen Wiese. Der Staat sollte hier jedoch eine Vorreiterrolle einnehmen, um das österreichische Klimaziel – die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 36 % gegenüber 2005 zu reduzieren – auch erreichen zu können. Denn eine nachhaltige Logistik wird eine zentrale Rolle bei der Erreichung des Klimazieles spielen.