Trends in der autofreien Mobilität • Factum
Factum steht für zielgruppen- und anwenderInnen-orientierte Motiv- und Bedürfnisforschung. Der Schwerpunkt liegt auf Mobilität und sozialer Innovation.
Öffentlicher Verkehr, Verhaltensänderung, Vigilanz, Radfahren, Gehen, Verkehrssicherheit, IKT, Digitalisierung, Automatisierung, Autonomes Fahren, Mobilitätsbedürfnisse, Barrierefreiheit, Assistenzsysteme, Lebensqualität, Raumqualität, Haltestelle, Kampagne, Kinder, Jugendliche, SeniorInnen, Demenz, Multimodales Mobilitätsverhalten, Qualitative und quantitative Forschungsmethoden, Interviews, Fokusgruppen, Beobachtungen, Statistische Analysen, Literaturstudien
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Trends in der autofreien Mobilität

Der VCÖ (Verkehrsclub Österreich) verfolgt im Detail die Entwicklung der autofreien Mobilität in Österreich und verzeichnet einen kontinuierlichen Anstieg. Laut aktueller VCÖ-Analyse der Daten der Statistik Austria gibt es bereits rund 918.000 autofreie Haushalte; damit hat jeder 4. Haushalt in Österreich kein Auto, und fast die Hälfte der autofreien Haushalte befindet sich in Wien (47%). Die Zahl der autofreien Haushalte in Österreich ist seit dem Jahr 2010 um fast 100.000 auf rund 918.000 gestiegen. Der Großteil der Zunahme (85.000) hat Wien verzeichnet. In den Bundesländern hat Tirol den größten Zuwachs (+8.500), das sind ca. 21% autofreie Haushalte. Den dritten Platz im Ranking belegen mit 19% Vorarlberg und Steiermark. Am niedrigsten ist der Anteil autofreier Haushalte in Niederösterreich und Oberösterreich mit jeweils 13%.

Gutes Öffi-Netz verringert den Autoanteil

Das Auto ist für die Bewohner der Großstädte weniger wichtig dank dem dichteren Netz der Öffis. Viele Alltagswege werden per Öffis, Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt.  In Wien waren es 73% (2020).  Autos in der Großstadt werden in erster Linie für Großeinkäufe, für Fahrtziele außerhalb der Stadt genutzt wie Familienbesuch am Land, oder um Ausflugziele zu erreichen.

Car-Sharing ist ausbaufähig

Allerdings gilt es nach wie vor das Carsharing-Angebot in den Regionen auszuweiten und die Rad-Struktur und Öffi-Netz auszubauen; somit können sich Leute die Kosten eines eigenen Fahrzeuges ersparen. – Z.B. Tirol verfügt über ein attraktives Carsharing-Angebot. An 24 Standorten kann man das Carsharing-Angebot nutzen mit einem Öffi-Jahreskarten- Aufpreis von nur 100 Euro; dabei sind 20 Stunden gratis und eine weitere Stunde kostet vier Euro.

Auch die Rail & Drive Angebote sind sehr populär, die gibt es mittlerweile in 31 Städten Österreichs mit einer Flotte von 360 Fahrzeugen.

„Autofrei“ in der Bundeshauptstadt legt auch zu: Im virtuellen Bezirkswettbewerb führt die Innere Stadt (1. Bezirk), wo die Bewohner des 1. Bezirk 89% aller Wege per Öffis, Fahrrad oder zu Fuß zurückgelen (2020) gefolgt von Leopoldstadt, Landstraße, Mariahilf und Neubau (jeweils 84%). Den niedrigsten Anteil autofreier Mobilität hat Liesing mit 50%. Der Anteil der Wege per pedes in ganz Wien macht inzwischen 37% aus. Radverkehr dagegen erreicht in Liesung nur 9% (2021), da bleibt noch sehr viel Raum für Verbesserung. Die gängigsten Hindernisse für autofreie Mobilität sind zu schmale Gehsteige und Radwege, zu kurze Grünphasen für Fußgänger, fehlende Radinfrastruktur.