Radler & Fußgänger: Mehr Platz, weniger Barrieren • Factum
Factum steht für zielgruppen- und anwenderInnen-orientierte Motiv- und Bedürfnisforschung. Der Schwerpunkt liegt auf Mobilität und sozialer Innovation.
Öffentlicher Verkehr, Verhaltensänderung, Vigilanz, Radfahren, Gehen, Verkehrssicherheit, IKT, Digitalisierung, Automatisierung, Autonomes Fahren, Mobilitätsbedürfnisse, Barrierefreiheit, Assistenzsysteme, Lebensqualität, Raumqualität, Haltestelle, Kampagne, Kinder, Jugendliche, SeniorInnen, Demenz, Multimodales Mobilitätsverhalten, Qualitative und quantitative Forschungsmethoden, Interviews, Fokusgruppen, Beobachtungen, Statistische Analysen, Literaturstudien
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Radler & Fußgänger: Mehr Platz, weniger Barrieren

Laut VCÖ haben die Lockdowns das Mobilitätsverhalten verändert. Eine Umfrage (1000 Personen) hat ergeben, dass seit Beginn der Pandemie 43% der Befragten häufiger zu Fuß unterwegs sind und dass 26% öfters Rad fahren. Dabei zeigt sich, wie viel Potential in der bewegungsaktiven Mobilität steckt. Es wird aber auch sichtbar, welche Barrieren diese Form von Mobilität behindern.

Die Hindernisse sind meist banal: zu schmale Geh- und Radwege. Die Planungsrichtlinie sieht vor 2m für Gehsteig und 3m für Radweg mit Gegenverkehr, jedoch in der Praxis hat motorisierter Verkehr platzmäßig den Vorrang. 38% aller Gehsteige in Wien sind schmäler als 2m und   zusätzlich werden sie noch durch Laternen und Schilder verengt. Dieser Platz fehlt, wenn es darum geht, Leute zum Zu-Fuß-Gehen oder Radfahren zu bewegen. Wenn dies gelingt, werden gleich zwei Ziel erreicht: Klimaverbesserung und Minderung von gesundheitschädlichen Bewegungsmangel. WHO empfehlt 10.000 bis 12.000 Schritte pro Tag um fit zu bleiben, das sind 7 bis 9km. Wenn man bedenkt, dass ca. 1/3 aller Alltagswege in Österreich kürzer als 2,5km sind, wird das Geh-Potential klar. Um dieses Potential zu nützen, müssten die Bedingungen für Zu-Fuß-Gehen und Radfahren vereinfacht werden.

Um bewegungsaktive Mobilität zu fördern, müsste man die baulichen Maßnahmen und auch die Legislative verbessern. Beginnend mit Tempolimit 30km/h und gleizeitig auch die StVO ergänzen und überarbeiten (z.B. es fehlt ein Mindestabstand für Überholung von Radfahrern; dafür gibt es ein Paragraf, der Fußgängern ein „unbegründetes Stehenbleiben“ auf Gehwegen verbietet!)

Experten des VCÖ fordern, dass diese Schikanen und Behinderungen für die gesundeste und klimafreundlichste Form der Mobilität enden. Weiter fordern sie eine Infrastruktur- und Sanierungsoffensive für breitere Geh- und Radwege.